Die besondere Münze - August 2014
Bisante ossidionale
(Belagerungs-Bisante) von 1570
Erläuterungen:
- Die Kupfermünze „Bisante ossidionale“ (Belagerungs-Bisante) von 1570 ist eine Belagerungsmünze, die während der osmanischen Belagerung der zypriotischen Hafenstadt Famagusta geprägt wurde. Die Vorderseite zeigt den geflügelten Markuslöwen, das Wappen der Republik Venedig. Die Umschrift lautet: PRO REGNI CYPRI PRESSIDIO (Für das bedrängte Königreich Zypern) und unter dem Löwen die Jahreszahl 1570. Die Rückseite besteht unter einer Amorette aus Schrift: VENETORU(M) FIDE(S) INVIOLABILIS BISANTE I und beschwört das unverletzliche Vertrauen (oder auch Gutschrift oder Kredit) der Venezianer.
- Der Bisante war die letzte zypriotische Münze unter venezianischer Herrschaft. Er wurde auf gegossene Kupferrohlinge geschlagen. Der Name nahm vermutlich Bezug auf den goldenen Bezant und galt den Soldaten, die mit diesen Kupfermünzen besoldet wurden, als Versprechen für den späteren Umtausch in Gold.
- Das Königreich Zypern gehörte von 1489 bis 1571 zu den „überseeischen“ Besitzungen der Republik Venedig, für die sichere Häfen und Handelsniederlassungen im östlichen Mittelmeer existentiell wichtig waren. Daher war Venedig Jahrhunderte lang bemüht, ein weiteres Eindringen der Osmanen ins Mittelmeer zu verhindern, aber auch immer wieder zu Friedensschlüssen genötigt. Als letzte große Besitzung im östlichen Mittelmeer verlor Venedig 1669 Kreta an das Osmanische Reich.
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